Fuhrpark- und Flottenmanagement

Nachhaltig erfolgreich sein

Mehr denn je geht es für Flottenmanagende darum, Effizienzen zu schaffen und den Mobilitätsalltag so einfach wie möglich zu gestalten, um dadurch die Bedürfnisse der Fuhrparkverantwortlichen sowie die der Nutzenden des Fuhrparks bestmöglich zu vereinen. Unterstützung bekommen sie durch digitale Lösungen; auch die Umsetzung flexibler und individueller Konzepte hilft weiter.

Jens Bartels
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Flottenmanagende in Deutschland glauben an den bald bevorstehenden Durchbruch der E-Mobilität im gewerblichen Sektor. Laut einer aktuellen Aral-Umfrage erwarten sie einen deutlichen Anstieg alternativer Antriebe bei Lkws und Transportern innerhalb der nächsten fünf Jahre. So wird der Fuhrpark des Jahres 2028 nach Einschätzung der Befragten in Deutschland bereits zu 31 Prozent aus vollelektrisch angetriebenen Fahrzeugen bestehen. Aktuell sind es laut Selbstauskunft der Umfrageteilnehmenden 13 Prozent. Bei den leichten Nutzfahrzeugen ist aufgrund der größeren Fahrzeugverfügbarkeit mit einer schnelleren Elektrifizierung zu rechnen. Die Erhebung macht zudem deutlich, dass die Einstellung zur E-Mobilität auch im gewerblichen Fuhrpark wesentlich von persönlichen Erfahrungen abhängt. Wer selbst ein E-Fahrzeug gesteuert hat, steht der Elektrifizierung deutlich aufgeschlossener gegenüber. Die Mehrheit der befragten Flottenmanagende sagt außerdem, dass die Reduzierung der CO2-Emissionen der wesentliche Treiber für die Elektrifizierung des Fuhrparks ist.

Fuhrpark- und Flottenmanagement: komplexe Analyse wichtig

Klar ist aber auch: Die Umstellung des Fuhrparks auf E-Mobilität ist eine sehr komplexe Aufgabe. Flottenmanagende müssen dabei genau abwägen, welche Fahrzeuge mit welchen Antriebskonzepten am besten zu den betrieblichen Bedürfnissen und Einsatzzwecken passen. Zudem gilt es, unter Berücksichtigung von oft knappen Budgets die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass im Fuhrpark genügend Ladestationen zur Verfügung stehen, damit auch privat genutzte Dienstwagen zuverlässig mit Energie versorgt werden können.

Wer E-Mobilität effizient in seinen Fuhrpark integrieren möchte, sollte auch eine sogenannte E-Car-Policy implementieren. Diese gilt als zentrales Regelwerk für einen elektrischen Fuhrpark und als maßgeblich für die Struktur und Nutzung elektrischer Dienstwagen. Festgelegt werden in ihr die Rechte und Pflichten sowohl für Unternehmen als auch für die Dienstwagennutzenden. Beispielsweise lassen sich in der E-Car-Policy Kostenübernahmen, Haftungsrahmen oder auch Laden und Nutzungsumfang bestimmen.

Digitalisierung vorantreiben

Neben dem Umstieg auf alternative Antriebe stellt auch die Digitalisierung einzelner Abläufe und Prozesse eine große Chance für das Fuhrpark- und Flottenmanagement dar. Egal, ob durch webbasiertes Reporting, eine eigene App für die Nutzenden der Dienstwagen oder ein Programm für das CO2-Management: Ganz unterschiedliche digitale Instrumente bieten Effizienzsteigerungen bei gleichzeitiger Einsparung von Materialressourcen. Immer mehr Verantwortliche in der Branche stellen sich in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie sie mithilfe von KI-Algorithmen die Effizienz ihrer Flotte steigern können. Nicht zuletzt kann auch der Umstieg auf flexible Mobilitätslösungen die Auslastung eines Fuhrparks erhöhen und somit sowohl Wirtschaftlichkeit als auch Nachhaltigkeit steigern. Dazu gehören Optionen wie etwa die Kurz- und Langzeitmiete oder das Corporate Carsharing. Insgesamt sind im Fuhrparkmanagement mehr denn je individuelle Lösungen gefragt, damit sich ein langfristiger und vor allem nachhaltiger Erfolg einstellt.

Erschienen November 2023 in Business bewegen

232.979 Pkws mit Elektroantrieb

haben Unternehmen im vergangenen Jahr neu zugelassen. Über alle Antriebsarten hinweg haben sie 1.698.401 Pkws angemeldet.