CO2-Emissionen im Gebäudesektor

Bausteine für mehr Klimaschutz

Ob eine neue Wärmepumpe, die Sanierung von Gebäuden oder der Einsatz ökologischer Baustoffe: Die Emissionen von Häusern und Wohnungen lassen sich auf ganz unterschiedliche Weise senken. Die Zeit drängt. Nur wenn sofort gehandelt wird, lassen sich die ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung erreichen.

Jens Bartels
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Bis spätestens 2045 muss Deutschland laut den Zielen der Bundesregierung klimaneutral sein. Dies gilt auch für den Gebäudebestand. Allerdings ist dieser Bereich noch weit von diesem Ziel entfernt. Zwar gingen die Emissionen in Gebäuden laut Umweltbundesamt im Jahr 2022 gegenüber 2021 um knapp sechs Tonnen CO2-Äquivalente (minus 5,3 Prozent) auf rund 112 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zurück. Allerdings überschreitet der Gebäudesektor trotzdem die erlaubte Jahresemissionsmenge von 107,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz.

Energetisch sanieren für niedrigere CO2-Emissionen im Gebäudesektor

Net Zero im Gebäudesektor könne aber nur dann erreicht werden, wenn sofort gehandelt wird. Zu diesem Schluss kommen die Gutachter der Studie „Gebäudestrategie Klimaneutralität 2045“, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Auftrag gegeben wurde. Demnach habe die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden das größte Potenzial und solle mit höchster Priorität behandelt werden. Zentrale Maßnahmen seien das Dämmen von Fassade, Kellerdecke und Dach sowie der Einbau isolierender Türen und Fenster. „In unsanierten Häusern, die vor 1978 gebaut wurden, geht rund ein Drittel der Heizwärme durch die Außenwände verloren“, heißt es beim Bundesverband der Verbraucherzentralen. Doch nicht nur bei Bestandsgebäuden, auch bei Neubauten gehören die Themen Energieeffizienz und Energiesparen konsequenter in den Fokus, fordern die Gutachter.

Ein weiteres zentrales Instrument zum Erreichen der Klimaziele sind Wärmepumpen. Sie sind in allen vorliegenden Szenarien zur Klimaneutralität die zentrale Technologie. Noch kommen sie überwiegend in Neubauten und energetisch weitgehend modernisierten Gebäuden zum Einsatz, heißt es im Strategiepapier. Um den Absatz auszubauen, muss der Einsatz auf Bestandsgebäude mit weniger guten Effizienzstandards ausgeweitet werden. Klar ist in diesem Zusammenhang auch: Wärmepumpen müssen in naher Zukunft möglichst vollkommen mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Darüber hinaus spielen auch Wärmenetze in urbanen und dicht besiedelten Gebieten eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Wärmewende im Gebäudesektor.

Nicht zuletzt kann auch der Einsatz ökologischer Baustoffe dabei helfen, die Klimaziele zu erreichen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus einer nachwachsenden Ressource gewonnen werden und die Herstellung mit geringen Umweltbelastungen verbunden ist.

Erschienen August 2023 in Zukunft Wohnen