Cradle to Cradle

Ohne Abfall

Nachhaltigkeit entscheidet immer häufiger über den Kauf eines Artikels. Unternehmen können bereits mit Start des Designprozesses die Themen Ökoeffizienz und Kreislaufwirtschaft in den Fokus rücken.

Jens Bartels
Bildquelle: iStock | ChayTee

Ein nachhaltiges Sortiment ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg. Laut einer aktuellen Simon-Kucher-Studie kauft mehr als jeder vierte Konsument weniger ein, wenn keine nachhaltigen Produkte vorhanden sind. Gleichzeitig würde fast jeder zweite für nachhaltige Artikel mehr bezahlen als für Standardartikel. Dabei kann der Handel mit nachhaltigen Artikeln gutes Geschäft machen. So sind 43 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland bereit, für nachhaltige Artikel tiefer in die Tasche zu greifen. Besonders bei Mode (50 Prozent) und Kosmetika (49 Prozent) ist dies der Fall. Aber auch bei Unterhaltungselektronik (48 Prozent) oder Lebensmitteln (41 Prozent) würde ein signifikanter Anteil der Konsumentinnen und Konsumenten freiwillig höhere Preise akzeptieren.

Cradle to Cradle – von der Wiege bis zur Wiege

Unternehmen können von dieser Entwicklung profitieren. Klar ist schon jetzt: Erfolgreich werden in Zukunft vermehrt genau die Unternehmer sein, die das Thema Nachhaltigkeit bereits beim Gestaltungs- und Designprozess neuer Produkte in den Mittelpunkt stellen und auch bei Verwendungsdauer, Haltbarkeit oder Recycelbarkeit nachhaltig denken. Bei diesem Zusammenhang kommt der Ansatz des „Cradle to Cradle“ (C2C) zur Anwendung. Übersetzt bedeutet es: „Von der Wiege bis zur Wiege“. Das C2C-Prinzip setzt auf eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und orientiert sich an den Kreisläufen der Natur: Dort gibt es keinen Müll. Entsprechend sollen Produkte von Beginn an so gestaltet werden, dass sämtliche Materialien und Inhaltsstoffe in den Kreislauf zurückgeführt werden können, aus dem sie entnommen wurden. Alle in der Produktion verwendeten Rohstoffe können also ohne Qualitätsverlust wiederverwendet oder biologisch abgebaut werden und so endlos Produktionsprozessen dienen.

Grafik: Cradle to Cradle
Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Cradle_to_Cradle