Baden-Württemberg  |  Nachhaltige Zukunft

Weichen auf Nachhaltigkeit stellen

Nicht nur für das Tischgespräch am Abend sind nachhaltige Verhaltensweisen ein Thema. Wer seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren möchte, kann das in ganz vielen unterschiedlichen Bereichen tun. Den großen Wurf schaffen wir aber nur gemeinsam. In Baden-Württemberg investieren zahlreiche Akteure in eine nachhaltige Zukunft.

Von Jens Bartels und Michael Gneuss
Bildquelle: iStock / kzenon

Plastikfreie Verpackungen, ein niedriger CO2-Fußabdruck oder faire Arbeitsbedingungen: Die Coronapandemie entpuppt sich als Treiber für nachhaltiges Verhalten. Mehr als drei Viertel der Deutschen achten beim Einkauf ganz bewusst auf diese Faktoren. Dies zeigt eine Studie der Unternehmensberater von McKinsey & Company. Jeder zweite Befragte in Deutschland gibt zudem an, grundsätzlich mehr für nachhaltige Produkte auszugeben und diese Produkte bewusster auszuwählen als vor der Pandemie, um damit den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Nicht nur beim Einkauf lässt sich das Thema Nachhaltigkeit einfach in den Alltag integrieren. Grüne Ideen gibt es mehr, als man denkt. Wer etwa Garten und Hof möglichst ökologisch von Laub und Schmutz befreien möchte, greift am besten zu Harke und Besen anstatt zum Laubbläser, denn das Gerät macht Lärm, verbraucht Kraftstoff oder Strom und schadet der Tierwelt. Auch das Streaming von Filmen ist mit weniger Energieverbrauch möglich. Ausgesuchte Produkte sollten nicht immer wieder neu gestreamt, sondern am besten per WLAN-Verbindung einmal auf das Endgerät heruntergeladen und von dort abgespielt werden. Schon wer weniger aggressive Reinigungsmittel im Haushalt einsetzt, lebt umweltfreundlicher.

Spitzenplatz im Ranking
Baden-Württemberg scheint beim Thema Nachhaltigkeit einiges richtig zu machen. So belegt das Bundesland den ersten Platz im Nachhaltigkeitsrating der Agentur V.E, einer der größten Nachhaltigkeits-Ratingagenturen der Welt. Damit steht der Südwesten Deutschlands an der Spitze von insgesamt 29 europaweit bewerteten regionalen und lokalen Gebietskörperschaften, unter denen auch 15 Bundesländer sind. Die Landesregierung hat sich mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes im Herbst 2021 zugleich neue Ziele für den Klimaschutz gesetzt. Bis 2040 soll Baden-Württemberg klimaneutral werden. Bisher waren CO2-Reduktionen in Höhe von 90 Prozent bis zum Jahr 2050 das langfristige Ziel. Damit will Baden-Württemberg sogar um fünf Jahre schneller sein als der Bund. Ein wichtiger Treiber bei dieser Entwicklung ist der Industriesektor. Zwischen 1990 und 2020 sind die gesamten Treibhausgas-Emissionen der Industrie bereits um 36 Prozent gesunken. Allerdings hat sich der Emissionsrückgang in diesem Sektor spürbar verlangsamt.

Ideen mit Potenzial für eine nachhaltige Zukunft
Grundsätzlich gilt es also, noch entschlossener zu handeln, um mehr nachhaltigen Wohlstand zu schaffen. Dies ist in Baden-Württemberg in vielen Bereichen möglich. So lässt sich etwa beim finanziellen Engagement in Aktien, Fonds oder bei der Wahl von Versicherungen in eine wachsende Zahl von Produkten investieren, die sich an den ESG-Kriterien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung orientieren. Auch rund um die eigene Immobilie oder beim Thema Recycling gibt es eine Reihe guter Ideen für mehr Nachhaltigkeit. Nicht zuletzt eröffnet sich gerade im wettbewerbsstarken Industrie- und Technologiestandort Baden-Württemberg durch Innovationen im Bereich der Wasserstofftechnologie enormes Wertschöpfungspotenzial.

Erschienen April 2022 in Grünes Baden-Württemberg