Baden-Württemberg  |  Digitalisierung der Arbeitswelt

Schöne neue Arbeitswelt

Homeoffice, smarte Produktion, künstliche Intelligenz – die Pandemie hat unsere Arbeitswelt digitalisiert. Jetzt darf der Fortschritt nicht gestoppt werden.  

Von Saskia Schumann
Bildquelle: iStock | Olezzo

Seit Beginn der Pandemie arbeiten Tausende Menschen in Baden-Württemberg, aber auch in der gesamten Bundesrepublik vom Küchen- oder Couchtisch. Das Bürotelefon ist unbesetzt, Videokonferenzen haben Meetings abgelöst, Dokumente werden über die Cloud geteilt – das digitalisierte Büro erlebte in den vergangenen Monaten einen echten Erneuerungsschub: Acht von zehn deutschen Unternehmen weiteten aufgrund der Pandemie ihre Homeoffice-Angebote aus oder führten Homeoffice ein, ergab eine Bitkom-Umfrage unter mehr als 600 Firmen verschiedener Branchen. „Digitalisierung im Unternehmen ist nichts Abstraktes, Digitalisierung besteht aus einer Vielzahl von konkreten Maßnahmen gepaart mit einem neuen Denken,“ resümiert Bitkom-Präsident Achim Berg.

In Digitalisierung investiert

Um die neue Form der Arbeit überhaupt erst möglich zu machen, haben Unternehmen aller Größen und Branchen kräftig investiert. Nach Angaben der Bitkom-Umfrage hätten 92 Prozent der Befragten Videokonferenzen eingeführt oder ausgeweitet, drei Viertel hätten Tools zur digitalen Zusammenarbeit und rund zwei Drittel zusätzliche Hardware angeschafft. Zudem wurden Mitarbeitende bei der Mehrzahl der befragten Unternehmen gezielt weitergebildet.

Doch die Digitalisierung hat nicht nur Büros erfasst: So hätten die befragten Unternehmen Arbeitsabläufe in Produktion, Marketing und Verkauf digital umgerüstet. Drei Viertel der Befragten setzen nun auf Big Data zur Datenanalyse. Auch das Internet of Things, vor allem für die vernetzte Produktion wichtig, beschäftigt inzwischen fast zwei Drittel aller Betriebe. Und auch Einsatzmöglichkeiten der künstlichen Intelligenz werden der Umfrage zufolge von immer mehr Unternehmen geprüft.

Flexibles Arbeiten fördert Zufriedenheit

Das schlägt sich auch in der Personalpolitik wieder: Fast jeder fünfte Betrieb hat in den vergangenen Monaten Digitalisierungsexperten eingestellt. Doch diese, und alle anderen Fachkräfte, gilt es nun, auch zu halten – und zwar auch, wenn nun im Frühling aufgrund des Abflachens des Infektionsgeschehens wieder mehr Mitarbeitende in den Büros zusammenkommen können. Flexible Arbeitszeit- und Arbeitsortmodelle mit der Förderung von Hybrid- und Remote-Arbeit, aber auch sichere Arbeitsplätze, Altersvorsorge und nachhaltiges Wirtschaften vergrößern die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Das müssen Baden-Württembergs Unternehmen jetzt anpacken.

Erschienen März 2022 in Karriere – Neue Chancen in 2022