Mobile lösungen

Stadt, Land, Flug

Vertikal fliegende Geräte, hyperschnelle Tunnelsysteme und autonom agierende Fahrzeuge: Wie wir uns fortbewegen, wird sich künftig stark verändern. Im Fokus stehen dabei emissionsfreie Verkehrsmittel und digital vernetzte Fahrsysteme. Vielversprechende Fortbewegungsideen warten auf Verwirklichung.  

Jens Bartels
Bildquelle: iStock / Sven Loeffler

Auf geht es in die mobile Welt der Zukunft. Viele neue Ideen und Innovationen erblicken das Licht der Öffentlichkeit und geben eine Vorstellung davon, wie wir uns künftig fortbewegen. Dazu gehören Vertikal fliegende Geräte. Laut einer aktuellen Studie von Porsche Consulting haben sie durchaus das Potenzial, sich in den kommenden 15 Jahren zu einem attraktiven Fortbewegungsmittel zu entwickeln. Weite Teile der Bevölkerung werden sie dann wie ein Taxi als Transportmittel für besondere Anlässe, eilige Termine und Notfälle nutzen, vorausgesetzt, sie sind sicher, zuverlässig sowie preislich attraktiv. „Damit Lufttaxis für alle Realität werden, braucht es allerdings mutige Pioniere mit Verantwortungsbewusstsein, langem Atem und tiefen Taschen“, sagt Gregor Grandl, Autor der Studie und Berater bei Porsche Consulting. „Die erforderlichen Investitionen sind erheblich und nicht ohne Risiko.“ Für eine relevante Marktgröße im Jahr 2035 müssten mindestens eine halbe Million Passagiere pro Tag in einem Flugtaxi Platz nehmen. Dazu wären zwischen 1.000 und 2.500 Start- und Landeplätze in bis zu 60 geeigneten Städten weltweit nötig.

Hyperloop verbindet Städte

Die Flugtaxis sind allerdings nur ein Baustein des neuen emissionsfreien Mobilitätssystems. Auch das Tunnelsystem mit dem Namen Hyperloop könnte Menschen künftig schnell und effizient fortbewegen. Im Prinzip lässt sich der Hyperloop mit einer U-Bahn für Autos mit Schallgeschwindigkeit vergleichen: Man fährt mit seinem autonom gesteuerten E-Fahrzeug in den Loop, koppelt sich wie beim Zugverkehr mit anderen Vehikeln zusammen, fährt los und entkoppelt sich an einem der Haltepunkte. Für Menschen ohne eigenes Auto werden zusätzlich Fahrzeuge in der Größe von Kleinbussen bereitgestellt. Technisch funktioniert der Hyperloop mittels Magnetschwebebahnen und Vakuumpumpen in einer weitgehend luftleeren Röhre, die Fahrten sind somit geräusch- und erschütterungslos.
Wer in Zukunft komplett ohne Angebote wie den Hyperloop mit seinem autonom fahrenden Auto unterwegs sein möchte, wird immer smartere Fahrzeuge nutzen können. Sie erkennen Insassen und stimmen digitale Inhalte individuell auf die fahrenden Personen ab. Darüber hinaus werden Fahrzeuge in der Lage sein, sich mit ihren Insassen auf natürliche Weise zu unterhalten. Laut einer Studie des Prognos-Forschungsinstituts im Auftrag des ADAC werden sich autonome Autos aber nur sehr langsam durchsetzen. Im optimistischen Szenario dürfte der Anteil neu zugelassener Fahrzeuge mit der Möglichkeit der autonomen Fahrt auch in der Stadt erst ab 2030 verstärkt angeboten werden und völlig autonome Fahrzeuge erst nach 2040 nennenswerte Stückzahlen erreichen.

Zahlreiche mobile Lösungen

Im Mittelpunkt des öffentlichen Nahverkehrs wird der Bus auch in Zukunft seine wichtige Rolle behalten. Er schöpft sein Potenzial laut einer Studie von DB Regio Bus und verschiedenen Fraunhofer-Instituten jedoch erst dann voll aus, wenn er mit vielen weiteren Angeboten an Verkehrsmitteln verknüpft ist. Entscheidend ist, dass diese häufig und genau passend von Tür zu Tür fahren, und das nicht nur in den Metropolen, sondern auch am Stadtrand und auf dem Land.

Erschienen Dezember 2022 in Zukunft Deutschland