Bayern  |  Nachhaltig essen

Mehr Frische im Alltag

Saisonale Produkte, Bio-Logo oder artgerechte Tierhaltung: Der Wunsch nach einem ökologischeren Ernährungssystem wächst.

Hans Meise
Bildquelle: iStock / Mizina

Bayerns Landwirtschaft wird immer nachhaltiger. Demnach stieg der Produktionswert im Öko-Landbau zwischen den Jahren 2010 und 2020 um 94 Prozent, hat sich also nahezu verdoppelt, meldet die Landesanstalt für Landwirtschaft. Im Pflanzenbau – also bei Acker- und Futterbau, Gemüse-, Obst- und Sonderkulturanbau – stieg dieser sogar um 126 Prozent, in der Viehhaltung um 91 Prozent. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Bayern hat sich im gleichen Zeitraum um rund 190.000 Hektar auf etwa 385.000 Hektar Stand Ende 2020 ebenfalls fast verdoppelt. Dies ist zugleich bundesweit der Spitzenplatz. Zudem kommt etwa die Hälfte der in Deutschland produzierten Bio-Milch aus Bayern, auch insgesamt ist der Freistaat bei der Verarbeitung von Bio-Erzeugnissen im Vergleich der Bundesländer führend.

Auf Bio-Siegel achten

Der Anstieg der Zahlen macht auch deutlich: Immer mehr Bundesbürgerinnen und -bürger setzen auf eine nachhaltige Ernährung. Wer sich ebenfalls für den Schutz der Artenvielfalt, der Böden, der Gewässer und des Klimas einsetzen möchte, kann sich bei jedem einzelnen Schritt vom Lebensmitteleinkauf bis zum restlosen Aufessen aktiv für mehr Nachhaltigkeit entscheiden. So tragen beispielsweise alle verpackten Bio-Lebensmittel, die innerhalb der EU hergestellt werden, das EU-Bio-Logo. Das Logo garantiert die Einhaltung der europäischen Öko-Verordnung. Wer seine Lebensmittel zudem regional und saisonal einkauft, bekommt nicht nur Frische und Geschmack. Gleichzeitig unterstützen die Konsumentinnen und Konsumenten damit die lokalen Produzenten und tun etwas für den Klima- und Umweltschutz. Auch mit der Reduzierung des Einkaufs von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln verhält man sich ökologischer. Besonders nachhaltig ist in diesem Zusammenhang die Entscheidung, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Aktiv für mehr Nachhaltigkeit entscheiden sich die Verbraucherinnen und Verbraucher darüber hinaus, wenn sie Leitungswasser trinken, anstatt Wasser zu kaufen, um unnötigen Plastikmüll zu vermeiden. Und natürlich sollten Lebensmittel im Idealfall nicht weggeschmissen, sondern möglichst komplett verbraucht werden.

Nachhaltig essen: Regionale Produkte kaufen

Auch beim Naturprodukt Milch mit seiner natürlichen Nährstoffdichte an hochwertigem Eiweiß, leicht verdaulichem Milchfett sowie lebensnotwendigen Mineralstoffen und Spurenelementen können Konsumentinnen und Konsumenten auf mehr Nachhaltigkeit achten. So wird frische Kuhmilch zunehmend direkt vom Erzeuger in der Region bis hinein in die Supermärkte der nahen Metropole geliefert.

Erschienen Juli 2022 in Grünes Bayern