Nordrhein-Westfalen  |  Einkaufsverhalten

Handel im Wandel

In den vergangenen anderthalb Pandemiejahren hat sich das Einkaufsverhalten vom stationären Handel in den E-Commerce verlagert. Das wird auch nach Corona so bleiben.  

Von Saskia Schumann
Bildquelle: isStock | Charday Penn

Geschlossene Läden, verwaiste Innenstädte – vor allem der stationäre Einzelhandel litt in den vergangenen anderthalb Jahren unter den Folgen von Coronapandemie und Lockdown. Der Konsumlaune tat das jedoch keinen Abbruch – statt im Geschäft kaufen Verbraucher immer mehr Waren online. So stiegen die Umsätze im Versand- und Internet-Einzelhandel in NRW im vergangenen Jahr um 27,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der stationäre Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung und Schuhen musste dagegen einen Rückgang von 20,5 Prozent hinnehmen. Insgesamt stieg der Umsatz des nordrhein-westfälischen Einzelhandels gegenüber 2019 um 4,9 Prozent, hat das Landesstatistikamt IT.NRW ermittelt.

Online statt stationär

„Die Pandemie hat den Wandel im Handel beschleunigt“, weiß auch Ralf Stoffels, Präsident der Industrie- und Handelskammern NRW. Der Ausweg für die Kaufleute: „Viele Händler haben neben dem stationären auch ein Online-Geschäft aufgebaut.“

Doch dafür braucht es spezialisierte Fachkräfte. Die ersten E-Commerce-Experten legten in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen ab. Denn seit Sommer 2018 wird mit dem Ausbildungsberuf „Kaufmann/-frau im E-Commerce“ eine neue, auf digitale Geschäftsmodelle ausgerichtete kaufmännische Qualifikation angeboten, die eine solide und breite Basis für den Fachkräftenachwuchs legt, so die IHK NRW. Und die hat durchaus Erfolg: So stiegen trotz Lockdown die Ausbildungszahlen in diesem noch recht jungen Beruf im Jahr 2020 um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Kaufleute im E-Commerce sind für den Online-Handel die bestmöglichen Experten“, sagt Stoffels.

Erschienen Dezember 2021 in Karriere 2022