Bayern  |  Nachhaltige Zukunft

Für das Morgen handeln

Zahlreiche Akteure arbeiten in Bayern an einer nachhaltigen Zukunft. Wie es um das Thema im Freistaat bestellt ist, zeigen auch verschiedene Indikatoren des statistischen Landesamtes.

Jens Bartels
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Bayern ist reich an Innovationen für eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft. Beispiele gibt es in unterschiedlichen Bereichen: von der Landwirtschaft über Mobilität bis zur Kreislaufwirtschaft. Zu den Treibern dieser Entwicklung zählen die über den ganzen Freistaat verteilten Forschungseinrichtungen, Universitäten und Hochschulen. Dort kann man nicht nur Fächer studieren, die Klimaschutz-Themen integrieren: Das spiegelt das wachsende Angebot von nachhaltigen Studiengängen aus Bereichen wie Technik, Wirtschaft oder Sozialwesen wider. Die Lehreinrichtungen bieten darüber hinaus auch eine erstaunliche Vielfalt an praxisorientierten Forschungsvorhaben. So wird gerade in einem auf drei Jahre ausgelegten Projekt untersucht, wie bestäuberfreundliche Agrarlandschaften in Bayern gestaltet sein müssen. Andere nachhaltige Projekte befassen sich mit Wandbegrünungskonzepten zur Klimamäßigung und Steigerung der Biodiversität im urbanen Raum oder der Herstellung von grünem Wasserstoff aus Biogas mit einem im Vergleich zu konventionellen Anlagen drastisch verringerten Kohlendioxid-Ausstoß. Technologische Innovationen mit großem Wertschöpfungspotenzial finden sich auch in der Bioökonomie. Mit viel Kreativität und Know-how entwickeln unter anderem Start-ups nachhaltige Lösungen, etwa im Bereich neuer biobasierter Produkte.

Nachhaltigkeit genau erfassen

Allerdings ist es gar nicht so einfach, Nachhaltigkeit exakt zu messen. Aus diesem Grund hat das Bayerische Landesamt für Statistik im vergangenen Jahr zum ersten Mal versucht, anhand von 40 Indikatoren, die Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Soziales abbilden, einen sehr umfassenden Bericht zum Thema zu erstellen. Dies soll künftig regelmäßig alle zwei Jahre geschehen. Grundlage der Arbeit sind die 17 globalen Ziele, die die Vereinten Nationen in ihrer „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ mit dem Ziel festgelegt haben, eine grundlegende Verbesserung der Lebensverhältnisse heute und in Zukunft sowie den Schutz des Planeten Erde zu bewirken. 
Einer der nachhaltigen Indikatoren im Bereich Soziales ist beispielsweise die sogenannte Mindestsicherungsquote. Sie erfasst den Anteil der Menschen, die auf Hartz IV, Grundsicherung im Alter oder Asylbewerberleistungen angewiesen sind. Die Quote lag im Jahr 2019 bei 4,3 Prozent und damit deutlich unter dem gesamtdeutschen Wert von 8,3 Prozent. Im Bereich Wirtschaft zählt zu den Indikatoren der Anteil privater und öffentlicher Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt. Seit 2008 lag der Anteil in Bayern fast immer über der Zielmarke von drei Prozent. Im Vergleich der Bundesländer liegt nur Baden-Württemberg bei Forschung und Entwicklung vor Bayern.

Nachhaltige Zukunft: Spitzenplatz bei Patenten

Neben den Ausgaben für Forschung und Entwicklung stellt die Anmeldung neuer Patente ein Maß für die Innovationsfähigkeit eines Landes dar. In dieser Kategorie sieht das Europäische Patentamt Bayern glänzend aufgestellt. Mit einem Anstieg der Patentanmeldungen von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr nimmt Bayern einmal mehr die Führungsposition im innerdeutschen Länder-Ranking ein. Zugleich liegt auch die Landeshauptstadt München mit 3.757 Patentanmeldungen im Städtevergleich erneut mit großem Abstand auf Platz eins.

Erschienen Juli 2022 in Grünes Bayern