Fleischalternativen

Adieu, Viehwirtschaft?

Die Landwirtschaft stellt auf ressourcenschonende Methoden um. Gleichzeitig sorgen auch Fleisch- und Milchalternativen für weniger Umweltauswirkungen. Dabei können Verbraucherinnen und Verbraucher jederzeit selbst einen Beitrag leisten.

Andrea von Gersdorff
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ieles hat sich schon geändert, nicht alles ist brandneu, manches zeigt sich im Supermarkt: Landwirte stellen ihre Produktion um, um Auswirkungen auf die Umwelt, das Tierwohl, die Artenvielfalt sowie auf die Gesundheit der Menschen gering zu halten. Dabei ist dies durchaus mit Risiken wie Ertragsrückgängen oder höheren Kosten verbunden. Doch das Umdenken hat eingesetzt und trifft auf die Wünsche der Konsumentinnen und Konsumenten.

So verkaufen Milchbauern ihre Milch an Molkereien der Umgebung, und im Supermarkt findet sich Obst aus der Region. Fleisch aus artgerechterer Tierhaltung ist mittlerweile genauso selbstverständlich wie alte verträglichere Getreidesorten. Und durch das Verbot der Käfighaltung von Hühnern sind Freilandeier ohne Biosiegel Normalität geworden. Weniger sichtbar für die Konsumentinnen und Konsumenten hingegen ist beispielsweise der zunehmende Einsatz Erneuerbarer Energien aus Solar- oder Biogasanlagen oder der Rückgang des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln. Aber es gibt noch mehr Ziele zum Schutz der Umwelt: mehr Energieeffizienz, Humuserhalt und -aufbau im Ackerland für mehr Bodenfruchtbarkeit oder die Haltung von Fleischrindern auf wiedervernässten Moorböden zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen aus Böden. Und auch die weitere Senkung des Stickstoffeintrags in der konventionellen Landwirtschaft wird vorangetrieben.

Fleischalternativen für die Zukunft

Doch der Nachhaltigkeitsweg kann auch anders verlaufen und vielleicht dereinst das Ende der intensiven Viehwirtschaft bedeuten. Während pflanzliche Alternativen für Fleisch aus Soja, Erbsen oder Grünkern und für Milch aus Mandeln, Hafer, Kokos oder Reis schon von vielen Kundinnen und Kunden aus gesundheitlichen oder Umweltschutzgründen sowie Tierwohlaspekten angenommen werden, ist die neueste Entwicklung Fleisch aus dem Reagenzglas. Aus echten tierischen Stammzellen wird es in der Petrischale in einer speziellen Nährstofflösung gezüchtet. Erste Produkte wurden gerade in den USA zugelassen und könnten die Zukunft unserer Ernährung vorwegnehmen.
Bis dahin können alle einen eigenen Beitrag leisten: beim Einkauf auf CO2-Äquivalente, Wasserverbrauch bei der Herstellung sowie Transportwege achten, den Fleischkonsum reduzieren, eher zu Bio-Lebensmitteln und saisonalen Angeboten greifen und generell frische Lebensmittel bevorzugen. Auch das Wegwerfen von Lebensmitteln, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, verbietet sich – und aus altem Brot lässt sich noch Schmackhaftes zubereiten.

Quellen:
green&fair: Nachhaltige Ernährung
BLE: "Menü der Zukunft": Gut für uns. Gut für das Klima.

DBV: Situationsbericht 2022/23
Gesundheitswissen: Ernährung der Zukunft: Wie werden wir uns zukünftig ernähren?
Erschienen Dezember 2022 in Zukunft Deutschland