E-Fahrzeuge

Volle Kraft voraus

Nach den derzeitigen Plänen sollen in Deutschland bis zum Jahr 2030 etwa 15 Millionen vollelektrische Fahrzeuge zugelassen sein. Dafür ist unter anderem ein flächendeckendes, bedarfsgerechtes und nutzerfreundliches Ladenetz notwendig. Nur so können auch Unternehmen vollumfänglich von der Elektromobilität profitieren.

Jens Bartels
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Ein leistungsfähiges und breit verfügbares Netz an Ladepunkten ist eine zentrale Voraussetzung für die Elektromobilität im Alltag. Davon ist Deutschland aber noch weit entfernt. So sehen sich etwa Unternehmen beim möglichen Ausbau einer E-Fahrzeugflotte mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehören eine fehlende öffentliche Ladeinfrastruktur sowie die langen Ladezeiten. Auch die neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen den zögerlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur auf. Zum 1. Januar 2023 ist die Zahl der Ladepunkte im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent auf 80.541 gestiegen, darunter 13.253 Schnellladepunkte. Doch um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte zu betreiben, müssten von diesem Jahr an jährlich mehr als 131.000 Ladesäulen neu installiert werden.

Verbindliche Ziele der EU

Es ist also mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge gefragt. Eine gute Nachricht in diesem Zusammenhang: Die Europäische Union hat sich kürzlich auf verbindliche Ziele für den Ausbau geeinigt. Demnach sollen Autofahrende in den kommenden Jahren entlang der wichtigsten Verkehrsachsen mindestens alle 60 Kilometer eine Ladesäule finden können. Der Kompromiss zwischen EU-Staaten und Parlament sieht außerdem vor, dass alle 200 Kilometer Tankmöglichkeiten für Wasserstoff entstehen sollen. Zudem beschleunigt die Bundesregierung den Ausbau: Beispielsweise sollen Betreiber von Tankstellen gesetzlich verpflichtet werden, binnen fünf Jahren mindestens einen Schnellladepunkt pro Tankstelle zu errichten.

E-Fahrzeuge bieten Chancen für Betriebe

Auch Unternehmen können den Ausbau durch die Errichtung eigener Ladesäulen unterstützen. Schalten die Betriebe ihre Ladepunkte zum Beispiel an den Wochenenden oder außerhalb der Arbeitszeiten für Dritte frei, kann sich die eigene Ladeinfrastruktur im Unternehmen nicht nur rechnen, sondern sogar eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen und den Strompreis teilweise kompensieren.

Erschienen April 2023 in Unternehmensmobilität