E-Fahrzeuge

Mobilität im Wandel

Unternehmen sind grundsätzlich bereit, ihre Fahrzeugflotten auf alternative Antriebe umzustellen. Im Fokus stehen dabei batteriebetriebene Elektrofahrzeuge. Noch dämpfen zahlreiche Hürden die Investitionsneigung. Doch das könnte sich bald ändern.

Michael Gneuss
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In Deutschland haben sich bislang erst zwölf Prozent der Unternehmen ganz von Verbrennungsfahrzeugen getrennt. In Schweden sind es hingegen bereits 32 und in den Niederlanden 31 Prozent. Das ergab eine Online-Umfrage, die Statista Ende des vergangenen Jahres im Auftrag von Vattenfall durchgeführt hat. Immerhin sind hierzulande laut der Studie zwei Drittel der Firmen bestrebt, ihre Fahrzeugflotte vollständig zu elektrifizieren. Dabei gibt es nach wie vor zahlreiche Gründe, die gegen den Ausbau der E-Flotte sprechen. So stören sich 66 Prozent an der eingeschränkten Reichweite der Fahrzeuge, und 60 Prozent bemängeln die fehlende öffentliche Ladeinfrastruktur. Knapp dahinter rangieren mit 59 Prozent die langen Ladezeiten und mit 56 Prozent die hohen Anschaffungskosten. Die Abrechnung der Ladekosten ist 45 Prozent der Unternehmen zu kompliziert.

Verbesserungen durch E-Fahrzeuge in Sicht

Einiges könnte sich in absehbarer Zeit aber zum Besseren wenden. So forscht zum Beispiel die Technische Universität München an effizienteren Batterien, um die Reichweite zu steigern, sowie an Technik für schnelleres Laden. Das Volltanken eines Elektro-Lkws wollen die Forschenden aus der bayerischen Landeshauptstadt in nur 45 Minuten ermöglichen, bei Pkws sollen schon 20 Minuten ausreichen. Im Übrigen glauben die Fachleute, dass schon in drei bis fünf Jahren Elektroautos in Summe günstiger sein werden als Verbrennerfahrzeuge – nicht zuletzt, weil die Stückzahlen in der Produktion deutlich steigen werden. Auch ist zu erwarten, dass einige Hersteller ihre Modellpolitik ändern und günstigere E-Fahrzeuge auf den Markt bringen werden.

E-Autos können zudem Vorteile im Stadtverkehr haben, zeigt ein Forschungsprojekt des Fraunhofer Instituts. Im Gegensatz zu Verbrennern steigt ihr Verbrauch durch das stadttypische „Stop-and-go“ nicht deutlich. Interessant ist das für Firmen, deren Fahrzeuge vor allem in Innenstädten unterwegs sind.

Quellen:
BR4: Forschung: E-Autos werden in Zukunft günstiger als Verbrenner
t-online: Werden E-Autos jetzt billiger?
WirtschaftsWoche: Deutlicher Dämpfer für den Traum von der E-Auto-Nation Deutschland
Vattenfall: E-Mobilität in Unternehmen: Vattenfall Studie zeigt, woran es noch hakt
Erschienen April 2023 in Unternehmensmobilität