Nordrhein-Westfalen  |  Technologischer Wandel im Finanzsektor

Digitalkompetenz gefragt

Der technologische Wandelt ändert die Anforderungen an Mitarbeitende im Banken- und Finanzsektor. Doch Fachkräfte mit entsprechenden Skills sind rar.  

Von Katharina Lehmann
Bildquelle: isStock | Cokada

Aufgrund des sich immer weiter beschleunigenden digitalen Wandel suchen Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern händeringend Mitarbeitende mit Digital- und IT-Kompetenz. Im Fokus stehen vor allem Kenntnisse im Datenbankmanagement und bei der Analyse großer Datenmengen gefragt sowie ein sicherer Umgang mit kollaborativen Technologien. Das Problem: Nur wenige Nachwuchskräfte verfügen über derlei Kenntnisse. Das ergab eine Umfrage der Personalberatung Maxmatch 201 Führungskräften aus dem Finanzbereich aus dem vergangenen Jahr.

Fachkräftesuche wird schwieriger

Demnach vernachlässige die Ausbildung noch immer den digitalen Wandel – Informatik stehe in den finanz- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen auch 2020 nur in unzureichendem Maße auf dem Lehrplan. Gleichzeitig werde es aufgrund des demografischen Wandels auch für Finanzinstitute immer schwieriger, geeignete Fachkräfte zu rekrutieren.

Doch die Zeiten, in denen auf eine Stellenanzeige Dutzende passende Bewerbungen eingingen oder sogar ausreichend Initiativbewerbungen vorlagen, um die offenen Stellen zu besetzen, seien vorbei. Stattdessen gelte es, neben Stellenanzeigen in Print- und Onlinestellenbörsen auch auf den wichtigen digitalen Kanälen präsent zu sein. Gerade große Institute zeigen sich aus diesem Grund zunehmend kreativ bei der Bewerbersuche und sprechen potenzielle Kandidaten auf Social-Media-Plattformen wie LinkedIn, Xing oder Facebook direkt an und präsentieren sich auf YouTube oder Kununu. Auch eine informative Homepage mit Bewerberportal und einem schnellen Überblick über alle Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten darf nicht mehr fehlen.

Nicht zuletzt helfen daneben aber auch Headhunter und Personaldienstleister bei der Mitarbeitersuche. Doch nur 6,5 Prozent der von Maxmatch Befragten setzen bei der Personalsuche derzeit auf Headhunter. Das erstaunt ein wenig, da zwei Drittel der Befragten in der Vergangenheit bereits mit Personaldienstleistern kooperiert haben – die Hälfte dieser Personengruppe war mit ihren Personalberatern „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“.

Erschienen Dezember 2021 in Karriere 2022