Von einem Tag auf den anderen schickten deutsche Unternehmen Hunderttausende Mitarbeitende ins Homeoffice. Seit Beginn der Coronapandemie im März vergangenen Jahres arbeiten sie am Küchentisch, konferieren über Video von der Couch statt im Meetingraum und teilen Dokumente über die Cloud. Wo immer es möglich war, wurden Arbeitsprozesse aufgrund der Kontaktbeschränkungen in die digitale Sphäre verlagert.

Digitalisierung ist nichts Abstraktes mehr

„Digitalisierung im Unternehmen ist nichts Abstraktes, Digitalisierung besteht aus einer Vielzahl von konkreten Maßnahmen gepaart mit einem neuen Denken“, weiß auch Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom. In einer Studie hat er mehr als 600 Unternehmen verschiedener Branchen zu ihren Digitalisierungsbemühungen befragt. Ergebnis: 92 Prozent der befragten Unternehmen haben persönliche Treffen durch Videokonferenzen ersetzt. Rund drei Viertel der Befragten haben Tools zur digitalen Zusammenarbeit und rund zwei Drittel zusätzliche Hardware angeschafft. Und auch die Mitarbeitenden wurden im Gros der Unternehmen in Sachen Digitalkompetenz weitergebildet.

Doch der digitale Wandel verändert nicht nur die Büroarbeit. Vielmehr sind alle Arbeitsbereiche betroffen: So wurden Arbeitsabläufe in der Produktion digital umgerüstet – fast zwei Drittel der Unternehmen heute auf das Internet of Things, also die vernetzte Produktion. In Marketing und Verkauf spielt Big Data vor allem für die Datenanalyse in drei Viertel der befragten Unternehmen eine immer größere Rolle.

Eine wichtige Erkenntnis für viele der befragten Unternehmen war zudem: Wettbewerber aus der eigenen Branche, die frühzeitig auf die Digitalisierung gesetzt hätten, stünden heute besser da. Außerdem tauchten durch die Digitalisierung Wettbewerber aus anderen Branchen in den jeweiligen Märkten auf. Besonders Firmen aus der Internet- und IT-Branche expandieren und verdrängen angestammte Unternehmen.