Baden-Württemberg  |  Baubranchen

Beruflichen Erfolg aufbauen

Auch in der für Baden-Württemberg wichtigen Bauwirtschaft mit ihren vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar. Dabei wird die Branche immer vielfältiger. So kommen etwa auf den Baustellen zunehmend moderne Maschinen und digitale Technologien zum Einsatz.

Jens Bartels
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Der Fachkräftemangel ist in der Baubranche angekommen: Nach Angaben des Arbeitsmarktreports der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit kommen aktuell durchschnittlich gerade einmal 1,1 Arbeitslose auf eine gemeldete Arbeitsstelle im Bereich „Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik“. In keinem Berufsbereich in Baden-Württemberg ist dieses Verhältnis geringer. Gleichzeitig klagen trotz gestiegener Ausbildungsquoten laut dem Verband der Bauwirtschaft in Baden-Württemberg gut 40 Prozent aller Bauunternehmen über zu wenig Personal. Zu schaffen macht den Unternehmen oft genug die Altersstruktur ihrer Belegschaft und damit zusammenhängend die wachsenden Herausforderungen rund um den demografischen Wandel.

Krisenfester Wirtschaftszweig

Dabei bietet die Baubranche mit ihren vielen, oft inhabergeführten kleinen und mittelständischen baugewerblichen Betrieben sowie den großen bauindustriellen Unternehmen interessierten Nachwuchskräften hervorragende berufliche Entwicklungs- und Aufstiegschancen. Dies beginnt mit den Bauberufen. Durch neue Aufgaben wie etwa im Umweltbereich wandeln sich sowohl die Berufsfelder als auch die Auswahlmöglichkeiten. So gibt es inzwischen mehr als 35 verschiedene Ausbildungsberufe in der Bauwirtschaft, angefangen bei klassischen Berufen wie Maurerin oder Straßenbauer über relativ neue Berufe wie Baugeräteführerin oder Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer bis hin zu seltenen Berufen wie dem Brunnenbauer.

Fachwissen statt Muskelkraft

Neben den spannenden Aufgaben in den verschiedenen Berufen bietet die Baubranche aber noch viele weitere Perspektiven. So kann man beispielsweise als ausgelernter Trockenbaumonteur ganz unterschiedliche Weiterbildungszertifikate erwerben oder auf der Karriereleiter Schritt für Schritt zum Vorarbeiter, Werkpolier, geprüften Polier oder Industriemeister nach oben steigen. Wer Lust auf Planung, Konstruktion, Berechnung und Herstellung von modernen Bauwerken im Hoch-, Tief- und Verkehrswegebau hat, kann sich natürlich auch für ein Studium im Baubereich entscheiden. Zur Auswahl stehen in diesem Zusammenhang beispielsweise die Studiengänge zur Bauingenieurin oder zum Architekten. Möglich ist in der Regel in vielen Unternehmen der Bauwirtschaft auch ein dualer Studiengang, der die Vorteile einer Ausbildung und eines Studiums vereint. Nicht zuletzt sind auch Quereinsteigende in der Baubranche händeringend gesucht, etwa Absolventinnen und Absolventen mit branchenübergreifenden Fächern wie Digital Transformation oder Facility Management.

Grafik: Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg 2002 bis 2021 in Prozent
Erschienen November 2022 in Karriere

40% der Bauunternehmen in Baden-Württemberg haben zu wenig Personal.