Bayern  |  Gesundheitsvorsorge

2.000 Schritte weniger

Bewegung, Ernährung, Achtsamkeit: Corona hat unser Leben auf den Kopf gestellt – nicht unbedingt zum Guten. Dabei gilt ein gesunder Lebensstil als beste Prävention gegen Zivilisationskrankheiten.

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Fitnessstudios und Schwimmbäder sind seit Monaten ge­schlossen, Sport- und Tanzkurse entfallen und statt mit dem Rad zu Uni oder Arbeit geht’s mit heißem Kakao und Keksen auf die Couch. Corona hat unsere Lebensgewohnheiten radikal verändert – und nicht zum Besseren. Rund 2.000 Schritte gehen bayerische Studierende einer Befragung zufolge pro Tag weniger. Und nicht nur das: 44 Prozent der Befragten gaben an, weniger Sport zu treiben, 31 Prozent aßen zudem mehr als vor dem Lockdown. 

Doch nicht nur bei den bayerischen Studierenden macht sich der Lockdown bemerkbar. Rund 5,5 Kilo haben die Deutschen bundesweit im Schnitt zugenommen – bei manchem zeigt die Waage sogar zehn Kilo mehr. Die Gründe sind auch hier Bewegungsmangel, häufigere Mahlzeiten und oft auch Frustessen.

Gesundheitsvorsorge: Ungesunder Lebensstil fördert Krankheiten

„Es ist die Kombination aus Bewegungsmangel und mehr Essen, die sich auf der Waage bemerkbar macht“, weiß auch der Münchner Ernährungsmediziner und Direktor des Else-Kröner-Fresenius-Zentrums Hans Hauner. Mit Blick auf die Zukunft bereitet ihm diese Entwicklung Sorgen. „Besonders zwischen Übergewicht und Diabetesrisiko besteht ein enger Zusammenhang“, erklärt der Ernährungsexperte gegenüber der Apotheken Umschau. „Wir müssen befürchten, dass kurzfristig die Zahl jener ansteigt, die einen Typ-2-Diabetes entwickeln könnten.“ Denn die Kombination aus Bewegungsmangel, ungesunder Ernährungsweise und Übergewicht gilt als wesentlicher Risikofaktor für Zivilisationskrankheiten. 

Und auch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie fordert im Hinblick auf die Umfragen zu Bewegung und Ernährung, die möglichen längerfristigen Folgen eines ungesünderen Lebensstils bei der Verhängung zukünftiger Restriktionen zur Pandemiebekämpfung zu bedenken.